Neues Neukölln zwischen Schiffahrtskanal, Weigandufer, Kindl-Areal und Alfred-Scholz-Platz
Die Stärkung der Nutzungsvielfalt von Zentren ist ein wichtiges Element urbaner Resilienz und das Sanierungsgebiet an der Karl-Marx-Straße und der Sonnenallee zeigt, wie gut das funktionieren kann.
Naherholung am Wasser, transformierte ehemalige Gewerbeareale oder Straßen und Stadtplätze mit hoher Aufenthaltsqualität waren eher nicht die Kennzeichen Nord-Neuköllns. Aber der Stadtteil ist im Wandel und wird kontinuierlich an die Wünsche und Ansprüche der hier lebenden Menschen angepasst. Er verändert sich mit den Anforderungen von Klimaschutz- und Stadtplanungszielen.
Vernachlässigte Grünanlagen und Wege am Schifffahrtskanal, ein verfallendes Industrieareal, fehlende Vernetzungen, schlecht nutzbarer, lärmbelasteter öffentlicher Raum, Leerstände und Billigläden: das Sanierungsgebiet Karl-Marx-Straße/Sonnenallee sah sich einer Vielzahl von Herausforderungen gegenüber. Mit einer Kooperation aus lokalen Akteuren, öffentlicher Hand und privaten Investoren und Einrichtungen ist das Gebiet heute ein Musterbeispiel für urbane Resilienz.
Ein wesentlicher Faktor war dabei die Umsetzung nachhaltiger fahrrad- und fußgängerfreundlicher Mobilitätskonzepte, mit denen nebenbei auch wichtige Umweltziele erreicht werden konnten. Die Vernetzung von Stadtraum und Zentrum hat die Nutzungsvielfalt immens gestärkt: von der Erschließung der Naherholungsräume am Neuköllner Schifffahrtskanal, am Weichselplatz und am Weigandufer bis hin zum Alfred-Scholz-Platz, der, bisher kaum wahrnehmbar, so zum zentralen Platz im Kiez geworden ist.
Die „Kindl-Treppe“ verbindet das Areal fußläufig mit der Neckarstraße und dem engeren Zentrum. So wurde aus einer Sackgasse eine Verbindung zwischen den Revieren und die neuen Nutzungen auf dem Gelände, wie das Zentrum für zeitgenössische Kunst, sind besser erreichbar.
Auf diese Weise wachsen stabile Nachbarschaften.