Urbane Resilienz 2022
Berlin gemeinsam stärken
Eine Stadt ist niemals fertig, sie befindet sich in einem Prozess stetiger Veränderung und Anpassung an wechselnde Rahmenbedingungen. Berlin ist da keine Ausnahme und hat durch seine jüngere Geschichte mit Teilung und Wiedervereinigung sehr viel Erfahrung mit massiven Umwälzungen, eine gute Voraussetzung zur Entwicklung von urbaner Resilienz.
Die aktuellen Herausforderungen sind mit den Auswirkungen des Klimawandels, der Corona-Pandemie und dem Angriffskrieg in der Ukraine riesig – aber Berlin wappnet sich und hat Fähigkeiten entwickelt, sich diesen Herausforderungen zu stellen: Aktives, gestaltendes und kooperatives Handeln machen die Stadt und ihre Quartiere widerstands- und anpassungsfähig und somit resilient.
Die seit über 50 Jahren etablierte Städtebauförderung leistet einen entscheidenden Beitrag, damit sich die Berliner Kieze, gefördert von Bund und Land, an sich stetig ändernde Bedingungen anpassen können und konstant widerstandsfähiger werden. Das gelingt durch ihren integrierten Ansatz, der Städtebau mit sozialer Infrastruktur, Wirtschaft, Gewerbe, Wohnen, Grün- und Freiflächen sowie Klimaschutz gemeinsam betrachtet, besonders gut. Eine unerlässliche Grundlage für ihren Erfolg ist dabei auch das gemeinschaftliche Handeln von Bund, Land, Kommune, Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft.
Durch die Städtebauförderung werden lokale Zentren vielfältiger und damit widerstandsfähiger. Das fördert auch stabile Nachbarschaften. So werden öffentliche Räume und soziale Einrichtungen zu Begegnungsorten für alle und können auf unterschiedlichste Weise z.B. für gemeinsames Lernen und Kochen, Sport, Spiel oder Kulturangebote genutzt werden.
Auch Bekämpfung des und der Umgang mit dem Klimawandel gewinnt immer größere Bedeutung. Neben ihrer Funktion als soziale Orte übernehmen öffentliche Räume zunehmend auch wichtige Klimafunktionen z. B. als Auffanggebiete bei Starkregen und als Wasserspeicher bei großer Hitze. Im Rahmen der Städtebauförderung werden auch Straßenräume so umgestaltet, dass alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt umwelt- und klimafreundlich sowie gesundheitsfördernd mobil sein können.
In zahlreichen Berliner Kiezen fördern Quartiersmanagements den zivilgesellschaftlichen Einsatz und den nachbarschaftlichen Zusammenhalt. Geschäftsstraßenmanagements unterstützen lokale Akteure, z. B. Unternehmen und Gewerbetreibende dabei, die lokalen Zentren mit Leben zu füllen. Die Menschen in den Kiezen werden für die Themen Klimaschutz und Klimaanpassung sensibilisiert und es werden Aktivitäten zum Klimaschutz in den Kiezen initiiert.
Durch den umfassenden, integrierten und gemeinschaftlichen Ansatz der Städtebauförderung gelingt es den vielen Beteiligten die Stadt Schritt für Schritt immer resilienter zu machen.
SenSBW/Andreas Labes