Neukölln – Bewegung in der Gropiusstadt
Die Gropiusstadt im Süden Neuköllns stand seit ihrer Entstehung im Zeichen der sich wandelnden Rahmenbedingungen. Zunächst als Reaktion auf den Wohnraummangel der Nachkriegszeit geplant, brachte der Mauerbau 1961 Änderungen an den Plänen von Walter Gropius. Auf dem knappen Raum Westberlins musste verdichtet werden. In den 1980er Jahren galt die Gropiusstadt als ein klassisches Beispiel für einen sozialen Brennpunkt. Doch die seit 2005 umgesetzten Maßnahmen der Städtebauförderung zur Verbesserung der Lebensqualität der Bevölkerung haben Image und Wohnqualität der Großsiedlung Gropiusstadt deutlich verbessert.
Urbane Resilienz bedeutet in der Gropiusstadt soziale und ökologische Widerstandfähigkeit zugleich.
Die vielen baulichen und sozio-integrativen Projekte, die seit 2005 mit den Programmen „Soziale Stadt“ (heute „Sozialer Zusammenhalt“) und zusätzlich ab 2017 mit „Gropiusstadt bewegt – Zukunft Stadtgrün“ umgesetzt werden, haben die Qualifizierung der grünen und sozialen Infrastruktur und die Verbesserung des sozialen Zusammenhalts im Fokus.
Die Erfahrungen haben gezeigt, dass die ganzheitliche Stabilisierung und Potenzialentwicklung der Gropiusstadt am besten unter Einbeziehung wichtiger lokaler Akteure und der Bewohnerschaft gelingen. Dafür gibt es viele Beispiele:
Der zentrale Grünzug wird mit dem Fitnessparcours Gropiusmeile, mit dem inklusiven Spielplatz Sollmannweg und der Wiederinbetriebnahme des Lipschitzbrunnens zu einem Ort mit hoher Aufenthaltsqualität und sozialer Interaktion.
Auf dem Bildungscampus Efeuweg schaffen viele Bildungseinrichtungen Hand in Hand bessere Bildungsvoraussetzungen für Kinder und Jugendliche, u.a. auch mit dem Zentrum für Sprache und Bewegung, das als Nationales Projekt des Städtebaus durch Bund und Land Berlin gefördert wird. Gleichzeitig erfolgt eine enge Vernetzung mit der Nachbarschaft, mit dem Ziel einer abgestimmten Qualifizierung der öffentlichen Flächen.
So entsteht eine Gropiusstadt mit mehr Aufenthaltsqualität, Chancengleichheit bei Bildung, Bewegung und Gesundheit und einer hohen Identifikation für alle.